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LÖFFINGEN Wutachschlucht Ditfurt

Unterhalb von Göschweiler, einem auf der Sonnenseite der Wutachschlucht liegenden und gerade mal 500 Einwohner zählenden Ortsteil von Löffingen, verläuft eine alte Handelsstraße. Der Übergang über die Wutach war bis 1873 die einzige Verbindung zwischen Löffingen und dem Bonndorfer Gebiet. Hier war einmal die Siedlung Ditfurt mit Mühlen und einem Gasthaus. Der Weg verläuft auf dem alten Fernweg aus der Zeit der Römer, doch heute zeugen von Ditfurt nur noch Mauerreste.

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Die Wutachschlucht ist rund 70.000 Jahre alt und damit eine sehr junge Schlucht. Sie entwickelt sich noch immer. Immer wieder kommt es zu Bergrutschen oder Felsstürzen. Ursprünglich als Feldberg-Donau entstanden, überwand der Fluss vor 18.000 bis 12.000 Jahren aufgrund mehrerer extremer Hochwasser einen Riegel zum Tal der Ur-Wutach. Deshalb macht die heutige Wutach bei Blumberg einen Knick in Richtung Rhein.

Einst lebten hier sogar Mammute. Viel, viel später siedelten sich aufd en Hochflächen Menschen an. Vor 2000 Jahren bauten die Römer im Gebiet nördlich der Wutach zur Absicherung ihres Reiches Kastelle entlang der Donau wie beispielsweise in Hüfingen, Rottweil oder Tuttlingen. Die Römer, die Erfinder der modernen Straßen, verbanden ihre Niederlassungen mit befestigten Straßen. Das Problem: Um von den Gebieten entlang der Donau zum Hochrhein zu gelangen, musste die Wutachschlucht überwunen werden. So bauten sie auch unterhalt des heutigen Göschweiler eine Handelsstraße. Seit 1614 gab es hier sogar eine Brücke über den Fluss, aber sie wurde immer wieder von Hochwässern zerstört. Die letzte Brücke war 1786 vollendet und sogar überdacht.

Heute ist die Wutachschlucht ein beliebtes Wandergebiet, aber vor einem Jahrhundert gab es hier keine festen Wege. Erst der "Fishing Club Limited London", der mit Bad Boll ein Kurhaus betrieb, legte 1895 erste Stege zwischen Bad Boll und der Gauchachmündung an. Allerdings wurden sie durch ein starkes Hochwasser wieder weggerissen. 1904 baute der Schwarzwaldverein zwischen Bad Boll und der Wutachmühle einen hochwassersicheren Weg an.

Davor war es schwierig, die Schlucht zu überwinden. Dietfurt war eine Furt, eine untiefe Überquerung durch den Fluss. Seit 1614 gab es hier sogar eine Brücke, die jedoch 1778 bei einem gewaltigen Hochwasser zerstört wurde. Die Grundherren, die Abtei St. Blasien und der Fürst zu Fürstenberg, beschlossen, im relativ sicheren Gelände mit hohen Ufern eine neue Brücke zu bauen. Die 20 Meter lange und 4,80 Meter breite, überdachte Holzbrücke war 1786 vollendet. An der Brücke entstand der Weiler Oberdietfurt. Dessen Ende hing jedoch schicksalhaft mit der Brücke zusammen. 1873 wurde mit dem Neubau der Straße über die Schattenmühle begonnen und seit 1876 lief der Verkehr über die dortige eiserne Brücke. Damit war auch das Schicksal des Weilers Oberdietfurt sowie des Gasthauses "Zur Krone" besiegelt. Zum Gasthaus fanden kaum noch Gäste den Weg. Der kleine Ort war vom Verkehr abgehängt. 1902 stürzte dann die marode Brücke in sich zusammen.

Bis 1873 war an der alten Handelsstraße eine Gipsmühle in Betrieb. Mit Hilfe der Wasserkraft wurden Getreide, das von der oberen Baar transportiert wurde, sowie Gips für Baumaterial und Düngemittel gemahlen. Der dafür benötigte Kalk wurde in Steinbrüchen im mittleren Muschelkalk weiter flussabwärts gewonnen. 1905 brach man die Gipsmühle und 1908 die Getreidemühle als letztes Gebäude ab. Von der Mühle sowie den weiteren Gebäuden der kleinen Siedlung sind heute nur noch Mauerreste zu sehen.

Dabei wurde schon 1596 ein "Müller von Göschweiler" urkundlich erwähnt. Die Furt war einer der wichtigsten Übergänge zum Hochrhein und damit in die Schweiz. Aber auch die Geselligkeit war hier schon immer groß geschrieben worden. 1873 wurde das Gasthaus als "Schattenmühle" an den heutigen Standort ein Stück flussaufwärts verlegt. Dort erfolgte 1968 die Stilllegung des Mühlenbetriebes. Die Besitzer führten jedoch die einstige Gasttradition fort und bauten die "Schattenmühle" zu einem Gasthaus und Wanderzentrum in der Wutachschlucht aus.

Wer heute entlang des Wutachwanderweges bei Dietfurt auf Spurensuche geht, kommt unweigerlich am Dietfurter Wasserfall vorbei. Er liegt an der Schelmenhalde und ist ein ganz besonderer Wasserfall. Über stark bemooste Felsen ergießt sich ein Bach, dessen Wasser wie ein Vorhang herabrieselt. Man bezeichnet dieses Phänomen als Schleierwasserfall.

Wunderschön und romantisch ist es, wenn sich das Sonnenlicht in den Wassertropfen des Ditfurter Wasserfalls bricht. Der Wasservorhang streicht über die bemoosten Felsen. An heißen Sommertagen kann man hier wunderbar eintauchen, um sich ein wenig abzukühlen.

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